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IHK-Konjunkturumfrage zeigt, wo es brennt – Schwache Erholung, starke Verunsicherung


[Offenbach, 30.01.2024] Die erste Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main im neuen Jahr zeigt, dass die Stimmung der Unternehmen in der Region weiter getrübt ist. Allerdings beurteilen sie ihre derzeitige Situation tendenziell positiver als im Herbst und erwarten, dass die Geschäfte bald etwas besser laufen. Der IHK-Konjunkturklimaindex steigt zu Jahresbeginn 2024 um 10,8 Punkte auf 96,3 Punkte. Er liegt weiter deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 110 Punkten.

IHK-Konjunkturklimaindex 2024-01

Grafik: IHK

Wirklich bergauf geht es noch nicht: Investitionen und Neueinstellungen von Personal sind kaum geplant. In der Industrie laufen die Geschäfte weiterhin nur mäßig. Der Großhandel ist skeptisch, was die zukünftige Entwicklung betrifft. Drei Aspekte lassen dennoch auf eine Belebung der Konjunktur hoffen: Erstens haben sich die Auslandsgeschäfte besser entwickelt als Ende 2023 erwartet. Zweitens berichtet die Dienstleistungsbranche, dass sich ihre Situation stabilisiert hat. Schließlich lassen hohe Tarifabschlüsse und eine niedrigere Inflation hoffen, dass der private Konsum bald anzieht.

Nach wie vor verunsichern viele unterschiedliche Risikofaktoren die Wirtschaft. Durch die unklaren „wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“ sehen sich die Unternehmen besonders stark in ihrer Entwicklung gehemmt.

„Wie unsere Unternehmerinnen und Unternehmer auf die IHK-Konjunkturumfrage geantwortet haben, zeigt, dass Abgaben und Steuern, Unsicherheiten, politische Kontroversen und Verzögerungen von Infrastrukturprojekten sie frustrieren. Zweifel an der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland werden immer lauter“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner und präzisiert: „Die Betriebe sollen nachhaltiger und digitaler werden. Gleichzeitig müssen sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und sich intern weiterentwickeln. Dafür fehlen allerdings zunehmend qualifizierte Fachkräfte. Sie können all das nur schaffen, wenn die Politik für verlässliche Rahmenbedingungen sorgt. Das ist angesichts der globalen Krisen und Herausforderungen sowie der hohen Transformationsdynamik ein großer Kraftakt. Aber wenn Deutschland seinen Wohlstand behalten soll, gehören die Bedürfnisse und Interessen der Wirtschaft ganz oben auf die politische Agenda. Die Entscheiderinnen und Entscheider in Politik und Verwaltung müssen Unsicherheiten aus dem Weg räumen und pragmatische Lösungen rasch umsetzen. Nur so wird es ihnen gelingen, das Vertrauen der Unternehmen wiederherzustellen und dem Wirtschaftsstandort eine Zukunftsperspektive zu garantieren.“

Alle Ergebnisse unter www.ihkof.de/konjunktur

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