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Standort Dreieich im Fokus

Mahr / IHK
Die Entwicklung und Perspektiven der Stadt Dreieich standen im Fokus bei der Sitzung der IHK-Vollversammlung.
IHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller warf in ihrer Begrüßung zunächst einen Blick auf die aktuelle wirtschaftspolitische Situation, die die Unternehmerinnen und Unternehmer auch in der Region bewegt: „Die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung werden zeigen, wie ernst es ihr ist, den Weg für Wachstum und Investitionen freizumachen. Gerade jetzt, wo international um Standortvorteile, Fachkräfte und Technologien gerungen wird, sind deutsche Unternehmen durch überbordende Bürokratie, hohe Energiekosten und ein investitionsfeindliches Steuersystem stark belastet. Hier muss die Politik dringend gegensteuern und ein starkes Aufbruchsignal an die Wirtschaft senden. Auch international braucht es das Zeichen, dass Deutschland ein verlässlicher Partner bleibt und den globalen Unsicherheiten trotzt.“
Sie erkennt an, dass die neue Bundesregierung wichtige und überfällige Signale setzen will: mehr Mittel für Infrastruktur, bessere Rahmenbedingungen für Investitionen, weniger Bürokratie, leichtere Gründungen und Förderung von Spitzentechnologien. „Jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Noch vor der Sommerpause braucht es spürbare Entlastungen für die Wirtschaft“, mahnte die IHK-Präsidentin.
Martin Burlon, Bürgermeister der Stadt Dreieich, lenkte den Fokus auf die zweitgrößte Kommune und den wirtschaftsstarken Standort im Kreis Offenbach. Er skizzierte die wirtschaftliche Entwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für Dreieich: „Die Stadt Dreieich ist bislang in den letzten Jahren robust durch alle wirtschaftlichen Höhen und Tiefen gekommen. Durch den Mix der bei uns angesiedelten, auch international tätigen Unternehmen konnten wir unsere Gewerbesteuereinnahmen kontinuierlich steigern. Die aktuellen Entwicklungen in den USA, aber vor allem auch die konjunkturelle Lage in Deutschland werden auch bei uns Auswirkungen haben, deren Umfang wir noch nicht abschätzen können. Davon unbenommen ist die Attraktivität von Dreieich als Wohnort und Unternehmensstandort in direkter Nähe zum Finanzstandort Frankfurt und dem Flughafen. Die Kaufkraft der Bevölkerung ist im Kreisvergleich einzigartig und wir sind bestrebt, auch dieses Potenzial durch entsprechende Angebote im Ort zu behalten.“
Frank Bermbach, Mitglied des Vorstands der MHK Group, Vorstandsvorsitzender der CRONBANK AG und Mitglied der IHK-Vollversammlung, präsentierte die Historie des 1980 gegründeten Unternehmens. Die MHK Group ist eine der großen europäischen Einkaufs- und Dienstleistungsverbundgruppen für mittelständische Fachhandels- und Handwerksunternehmen rund um das Thema Haus und Wohnen. Bermbach stellte die Vision der Unternehmensgruppe in der Entwicklung innovativer Produkte und Technologien vor. „Unsere Mission bei der MHK Group ist klar: Wir stärken mehr als 4.300 mittelständische Unternehmen darin, in einem dynamischen Marktumfeld nicht nur zu bestehen, sondern erfolgreich zu agieren. Gerade wenn die Herausforderungen wachsen, ist der Zugang zu Skaleneffekten, Know-how und digitaler Infrastruktur entscheidend – dafür stehen wir.“
Auf der Tagesordnung der IHK-Vollversammlung stand die aktuelle Konjunkturlage in der Region mit den Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage zum Frühsommer. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner beschrieb die Lage so: „Angesichts einer unsicheren nationalen und internationalen Gemengelage können die Unternehmen aktuell keinen absehbaren Aufwärtstrend erkennen. Die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten bleiben im Saldo negativ. 25 Prozent der befragten Unternehmen befürchten schlechtere Geschäfte, nur 13 Prozent erwarten eine positive Entwicklung. Die Exporterwartungen sind schwach, die Beschäftigungspläne besorgniserregend und die Investitionsbereitschaft bleibt weiterhin verhalten.“ Er betonte: „Die Maßnahmen der neuen Bundesregierung gehen in die richtige Richtung. Ob der angekündigte Investitionsbooster zündet, ist fraglich, wenn nicht auch die Bürokratie abgebaut, Genehmigungs- und Vergabeverfahren vereinfacht und beschleunigt werden.“
Schoder-Steinmüller unterstrich zum Abschluss: „Unsere Region hat Potenzial, wie wir heute live an dem Spirit der Stadt Dreieich und unseres Mitgliedsunternehmens MHK Group erleben konnten. Unternehmen sind die Grundlage für Wohlstand, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in den Kommunen. Wir werden uns als IHK bei der Kommunalwahl 2026 dafür einsetzen, dass kommunalpolitische Entscheidungen auch die Interessen der Wirtschaft berücksichtigen. Unser Ziel ist: Wirtschaft stärken, Zukunft sichern.“
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