Menü ausblenden

IHK-Standortbarometer 2025: Unternehmen überwiegend zufrieden


[Offenbach am Main, 24. November 2025] Im Vorfeld der Kommunalwahlen 2026 hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main ihre Mitgliedsunternehmen für das IHK-Standortbarometer befragt. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Unternehmen bewertet die Standortbedingungen in Stadt und Kreis Offenbach trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage positiv (76 %).

Insgesamt haben 326 IHK-Mitgliedsunternehmen an der Befragung teilgenommen, im Durchschnitt entspricht die Zufriedenheit mit dem Standort der Schulnote 2,7.

Überwiegend zufrieden sind die Firmen mit der Erreichbarkeit und dem Service der Wirtschaftsförderung (Note 2,6), mit dem Angebot an Freizeit- und Kulturmöglichkeiten (Note 2,8) sowie mit den Vernetzungsmöglichkeiten für Unternehmen (Note 2,9). Die Unterstützung durch die Kommunen wird etwas zurückhaltender beurteilt (Note 3,2). Über die Hälfte (54 %) der Unternehmen fühlt sich von ihrer Stadt oder Gemeinde gut betreut, mehr als ein Drittel (35 %) ist jedoch unzufrieden.  

Kommunale Steuern und Verwaltungsbürokratie als zentrale Herausforderungen 

Als die kommunalen Bereiche mit dem dringendsten Handlungsbedarf nannten die befragten Unternehmen: 1. Höhe der kommunalen Steuern (59 %), 2. schnellere und digitale Prozesse / Genehmigungen (47 %), 3. Verkehrsplanung und Mobilitätsangebote (46 %), 4. Sicherheit und Sauberkeit (43 %) sowie 5. leistungsfähige Glasfaserversorgung (41 %). 

Kritik äußern die Firmen insbesondere an den kommunalen Steuern (Note 4,0): Hohe Gewerbe- und Grundsteuern werden als Wettbewerbsnachteil empfunden. Auch die Verwaltungsprozesse bewerten die Unternehmen nur mit der Note 3,9. Zwar gibt es Lob für engagierte Ansprechpartner, dem stehen jedoch Klagen über Bürokratie, lange Wartezeiten und mangelnde Kommunikation gegenüber. 

Ausbaufähig sind auch die Bereiche Schaffung von Wohnraum (Note 3,8) und strategisches Gewerbeflächenmanagement (Note 3,6). Hier kritisieren viele Betriebe vor allem das Fehlen von Erweiterungsflächen und bezahlbarem Wohnen, loben aber die Aktivitäten einzelner Kommunen zur Schaffung von Wohnraum und zur Ansiedlung neuer Unternehmen. Während im Hinblick auf Verkehr und Mobilitätsangebote (Note 3,5) die zentrale Lage und Anbindung positiv bewertet werden, sind viele Befragte mit Baustellenmanagement, Straßenqualität, Parkplatzsituation und Störungen im ÖPNV unzufrieden. Die Fortschritte beim Ausbau der Glasfaserversorgung (Note 3,3) werden vielfach gelobt, jedoch kritisieren auch viele Betriebe, dass Anschlüsse bis ins Haus fehlen oder nicht zu bekommen sind. An einigen Standorten lässt der Ausbau zudem weiter auf sich warten.  

Markus Weinbrenner, Hauptgeschäftsführer der IHK Offenbach am Main, betont: „Die Offenbacher Wirtschaft zeigt sich trotz herausfordernder Rahmenbedingungen überwiegend zufrieden mit ihrem Standort. Aber die Ergebnisse machen auch deutlich: Kommunale Steuern und bürokratische Hürden sind die größten Bremsfaktoren für Unternehmen. Die Kommunalpolitik muss hier dringend ansetzen. Die Belastung der Unternehmen darf nicht weiter steigern. Ebenso gilt es, Genehmigungsprozesse zu digitalisieren und spürbar zu beschleunigen.“ 

Die Befragung für das IHK-Standortbarometer hat im August 2025 stattgefunden. Die Ergebnisse fließen in die kommunalpolitischen Positionen der Kammer ein. Diese umfassen zentrale Themen und Forderungen aus Sicht der Wirtschaft für die Region Offenbach und werden von der IHK Offenbach am Main Anfang Dezember 2025 veröffentlicht. 

Weitere Informationen unter: ihkof.de/standortbarometer