Digitalisierung tritt auf der Stelle - Ergebnisse der IHK-Umfrage


Die Unternehmen in Deutschland bleiben bei ihrer durchwachsenen Selbsteinschätzung in punkto Digitalisierung. Dies geht aus einer aktuellen DIHK-Umfrage unter bundesweit mehr als 4.000 Betrieben hervor, die Ende 2022 zu ihren Motiven und zu den Herausforderungen bei der Umsetzung der Digitalisierung befragt wurden.

Fachkräftemangel und Bürokratie bremsen Fortschritte

Nicht nur die unternehmensinternen Herausforderungen verlangsamen die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben: 21 Prozent der befragten Unternehmer beklagen sich über den anhaltenden Mangel an IT-Fachkräften. Große Betriebe mit mehr als 1.000 Beschäftigten geben den Fachkräftemangel sogar als zweitgrößte Hürde an. Ein weiteres Problem sind umfangreiche Regularien und der enorme bürokratische Aufwand. 16 % der Betriebe gaben an, bei der Umsetzung rechtlicher Vorgaben verunsichert zu sein, bei kleinen Betrieben waren es sogar 23 %. 

Einige Unternehmen berichten zudem von kostspieligen und zeitintensiven Prozessen, die unter anderem auf die unzureichende Digitalisierung der öffentlichen Hand zurückzuführen sind. Hier erweisen sich zum Beispiel Medienbrüche oder fehlende Schnittstellen als Probleme.

Beim Ausbau der digitalen Infrastruktur geht es immerhin kontinuierlich voran: 75 Prozent der Befragten geben an, dass die aktuelle Verfügbarkeit ihrem Bedarf entspricht. Zum Bild gehört aber noch immer, dass jedes vierte Unternehmen eine unzureichende Internetversorgung hat. 

Sorge vor Cyberkriminalität

Der zunehmende Einsatz von Technologie und Vernetzung erhöht das Risiko für Unternehmen, Opfer von Cyberkriminalität zu werden. Obwohl Unternehmen bereits technische Maßnahmen ergreifen, bleibt das Risiko bestehen, wie die jüngsten Angriffe zeigen. 

Politischer Handlungsbedarf weiterhin groß 

Ilja Nothnagel fordert Veränderungen bei den Rahmenbedingungen, um den vielschichtigen Herausforderungen zu begegnen: "Die Politik darf digitalpolitische Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Was wir jetzt brauchen, sind praxistaugliche regulatorische Anforderungen, die angemessen und rechtssicher ausgestaltet sind." Insbesondere datenschutzrechtliche Unklarheiten müssen geklärt werden, um eine langjährige Unsicherheit zu vermeiden.

Nothnagel betont auch, dass Prozesse zwischen Betrieben und Verwaltungen schnell und digital abgewickelt werden müssen. Unternehmen benötigen ein breites Unterstützungsangebot, einschließlich spezifischer Anlaufstellen und Fördermöglichkeiten sowie niedrigschwelliger Basisangebote, die sie bei den ersten Schritten der Digitalisierung unterstützen. Kompetenzaufbau und leistungsfähiges Internet sind weitere wichtige Voraussetzungen, um betriebliche Digitalisierungsprojekte zügig voranzutreiben.

Zur vollständigen Auswertung der Digitalisierungsumfrage 2022/23

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